Der Sandbaum ist ein bewegender, vielstimmiger Roman, der das Schicksal von Menschen verwebt, die durch Verlust, Migration, Erinnerung und die Sehnsucht nach einem eigenen Platz in der Welt geprägt sind. Wayra, eine junge Aymara-Frau vom Titicacasee, lebt mit ihrem Baby in Spanien und kämpft darum, in einem fremden Land Fuß zu fassen. Während sie von den Geschichten ihrer Großmutter, der Legende von Mamita Wayra und den Herausforderungen des Migrantenlebens begleitet wird, versucht sie, sich selbst treu zu bleiben und ihre Zukunft aufzubauen. Gleichzeitig kämpft auf der anderen Seite des Landes der alte Anwalt Sokrates mit seinem zerfallenden Körper, der Einsamkeit und der drohenden Entmündigung durch seinen eigenen Sohn. Geplagt vom Geist seiner verstorbenen Frau, der ihn täglich heimsucht, klammert er sich an die Wohnung, in der sie einst glücklich waren, und versucht, seine Würde zu bewahren. Diese beiden Welten —unterschiedlich an Alter, Herkunft und Erfahrung— schreiten aufeinander zu, bis ein unerwarteter Moment ihre Wege kreuzt und ihre Leben für immer verändert. Mit poetischer Sprache und großer emotionaler Tiefe erzählt Manuel Sánchez von menschlicher Zerbrechlichkeit, Entwurzelung, alltäglicher Gewalt, zarter Hoffnung und der unsichtbaren Kraft, die den Menschen antreibt, selbst in dunklen Zeiten weiterzuleben. Ein Roman über Herkunft, Wunden, Hoffnung und die Fähigkeit, sich aus den Trümmern des Lebens neu zu erheben.